Der letzte Tag, die letzte Jagd

Norwegen

Reisezeit: März 2014

Den heutigen Tag beginnen wir spät, denn wir treffen uns erst am frühen Nachmittag. Der Grund ist dafür ist der beste den man an diesem Ort um diese Zeit haben kann: es ist eine Nordlichtaktivität der Stufe 4 vorhergesagt und wir haben vor die Nacht voll auszunutzen, bevor es morgen zurück nach Hause geht.

Weniger rosig sind allerdings die Wetteraussichten. Für die ganze Nacht sind Niederschlag und starke Bewölkung angesagt, denkbar schlechte Voraussetzung um das Licht auch tatsächlich zu sehen. Doch Domenik kann uns wie immer eine Lösung anbieten: er schlägt vor, dass wir zwei Stunden ins Landesinnere fahren und zwar bis nach Finnland, denn dort sagen die Meteorologen klares Wetter voraus. Die Aussicht auf einen Ausflug nach und ein Abendessen in Finnland ist noch ein netter Zusatz dieses Urlaubs.

Wir packen am Nachmittag bereits unsere Sachen zusammen um morgen vor Abreise möglichst wenig zu tun zu haben. Bei mir ist es zirka der halbe Koffer, die restlichen Schichten brauche ich noch für den heutigen Trip.

Bodo
Finnsnes
Tromsö
Ersfjordbotn
Grötfjord
Tromvik
Rekvik
Sommaröy
Polaria Museum
Restaurant Africa Oase
Nordkjosbotn
Skibotn
Mack's Ölhallen
Big Horn Steak House Bodø
Hotel Rica
Thon Hotel Tromsö
Longyearbyen
Barentsburg
Ny-Alesund
Heddal

Stabkirche

Kongsberg

Silbermine

Telemark
Stavanger
Bergen
Flåm
Lom
Trondheim
Steinskjer
Namsos

Musik Museum

Torghatten
Saltstraumen
Å
Svolvær
Bleik
Andenes
Nordkap
Karasjok

Messerschmiede für traditionelle Samen-Messer

Um halb 4 treffen wir uns und fahren los. Domenik umrundet mit uns noch die Insel, auf der Tromsö liegt, damit wir nicht nur das Stadtzentrum gesehen haben und zeigt uns interessante Plätze, wie das Hallenbad mit Panoramaaussicht und das Fussballstadion – das eine stattliche Größe hat für seine geografische Lage.

Danach geht es auf der E8 nach Süden unter Nordbotn, und Nordkjosbotn weiter Richtung finnische Grenze. Die E8 wird hier auch als Nordlichtroute bezeichnet und ist die einzige Verbindung hier oben. Die Strasse wird knapp vor der finnischen Grenze zu einer Art Passstrasse, die auf ein Hochplateau führt. In Finnland fällt dieses nur sehr flach ab, woduch sich die guten Wetterbedingungen ergeben. Wir hoffen darauf, denn während der ganzen Fahrt in Norwegen haben wir Niederschlag und dichte Bewölkung, wie für diesen Teil vorhergesagt.

Aber als die Straße anzusteigen beginnt stossen wir auf ein unerwartetes Problem: ein Wagen mit orangenem Blinklicht hält uns auf, und vor uns fährt ein Einsatzfahrzeug die Strasse hinauf. Der Mann bestätigt unsere Befüchtungen: durch den starken Schneefall und Wind ist es  zu Schneeverwehungen gekommen und die Strasse ist gesperrt! Er kann uns noch nicht sagen, wie lange es dauern wird, könnten zwei Stunden sein, könnten acht Stunden werden.

Wir beschliessen uns in der Nähe etwas zu essen zu suchen und es später nochmals zu probieren. Der nächste Ort ist Skibotn. Dort angekommen stellen wir fest, dass es kein Restaurant gibt, aber einen Campingplatz mit Kiosk der auch Snacks und kleine Speisen anbietet. Irgendwie lustig, denn dass ich im Winter mal in Nordnorwegen auf einem Camping esse, hätte ich niemandem geglaubt.

 

Wir starten den zweiten Versuch, erfahren aber beim Hinausgehen von einer Einheimischen, dass Freunde von ihr seit fünf Stunden auf der Strasse feststecken und diese auch vor morgen früh nicht mehr befahrbar sein wird. Obwohl wir schon vermuten, dass sie vollkommen recht haben wird, möchten wir jede Chance nutzen diese Polarlicht Stufe vier zu sehen und fahren nochmal die Strasse Richtung Finnland. Schon beim Näherkommen sehen wir, dass sich an der Situation nichts geändert hat. Der Mann vom Strassendienst bestätigt uns dann auch, dass die Strasse zu ist und bis morgen zu bleibt. Enttäuscht drehen wir um.

Allerdings wären wir eine halbe Stunde früher da gewesen, wäre Strasse noch nicht gesperrt gewesen. Und dann wären wir wahrscheinlich nach Finnland gekommen, aber sicher nicht mehr rechtzeitig für den Flug zurück in Norwegen gewesen.

Domenik sucht Alternativen, Täler in denen trotz der dichten Bewölkung mit viel Glück eine Sichtung möglich sein könnte. Wir fahren, hoffen und schauen in den Himmel. Immer wieder machen wir kurz Halt, steigen aus und schauen rauf. Wann immer eine Handvoll Sterne zu sehen sind, hoffen wir auf ein Wolkenfenster. Wir probieren 4 Plätze aus, die alle ein Stück voneinander entfernt sind. Domenik lässt sogar von seiner Schwester in der Schweiz die aktuelle Wettervorhersage der Region checken. Damit ist er mit Abstand der motivierteste Reiseleiter den ich je in einem Urlaub hatte!
Aber es hilft alles nichts, das Wetter spielt einfach nicht mit. Gegen Mitternacht geben wir auf und kehren ins Hotel zurück. Eine Nacht in der uns klar wurde, wie viel Glück wir hatten, das Nordlicht in einer Woche immerhin zweimal erleben zu können!

Es war ein unglaublicher Urlaub!

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