Um 09:00 Uhr geht es los und wir fahren mit einem Reisebus eine gute Stunde ins Landesinnere nach Skibotn, nahe der finnischen Grenze. Dort liegt das Camp Tamok, ein kleines Areal, auf dem Snowmobil-Touren, Hundeschlittenfahrten und eben auch die Rentiertouren angeboten werden. Ach ja, und am Abend kann man natürlich mit etwas Glück auch das Nordlicht an diesem Platz beobachten, auch hierzu werden einige Pauschalen angeboten.
Das Ganze ist sehr gut organisiert. Unsere große Reisegruppe splitet sich in drei kleine Teams auf und wir werden gleich von Roar einem freundlichen Samen willkommen geheissen. Er gibt uns Anzüge und Stiefel die ordentlich warm halten und auch dreckig werden können. In den großen blauen Anzügen schauen wir echt lustig aus, erinnert mich an die Sachen, die man in Österreich bei Bergwerksbesuchen manchmal bekommt.
Stabkirche
Silbermine
Musik Museum
Messerschmiede für traditionelle Samen-Messer
Warm eingepackt gehen wir zu den 7 Rentieren die etwas abseits stehen – zur Erheiterung unseres Samen, für den es heute ein fast schon sommerlicher Tag ist, denn es hat ein paar Grad über Null. Er erzählt, dass es bei seiner Arbeit oft mehrere Tage gibt an denen die Temperatur -40°C hat. Da wird mir alleine bei der Vorstellung kalt!
Unsere Annährung an die Rentiere ist anfangs recht respektvoll, die Geweihe halten uns vorerst auf Sicherheitsabstand. Rentiere verlieren übrigens jährlich ihr gesamtes Geweih und es wächst immer auf neue nach, bis zu 10 cm in der Woche. Dadurch haben auch unsere Tiere einen unterschiedlichen Kopfschmuck: einige haben zwei Hörner, einige nur eines und ein Tier hat überhaupt keine Hörner.
Schon bald gibt es die ersten Berührungen zwischen Rentieren und Gästen, das heißt bis auf ein Tier, das echten Spass daran zu haben scheint die Touristen zu erschrecken.
Unser Same erzählt uns viel von seiner Kultur und seinem Leben:
Er lebt eigentlich in einem Dorf in der Nähe, mit seinen 3 Kindern und seiner Frau. Diese arbeitet als Sprechstundenhilfe und eigentlich ist der Alltag mit dem unserer Bauern vergleichbar. Denn er oder sein Vater wechseln sich bei dem Hüten der Rentierherde auf der Alm ab. Aber zu diesem Weideplatz mit Blockhütte fahren sie 9 Stunden mit dem Auto und dann dauert es noch 5 Stunden mit dem Snowmobil.
Eine Rentierherde kann aus 2000-4000 Tieren bestehen, in dieser Größe sind sie für eine Familie noch zu managen. Es gibt auch größere Herden mit bis zu 20.000 Tieren, aber dafür ist fremde Hilfe nötig und die ist teuer.
Die Kultur der Samen gerät immer mehr ins Hintertreffen, doch es gibt auch Tendenzen sie zu erhalten. Roar lehrt seinen Kindern die samische Kultur, und gibt auch samische Schulen in denen in samisch unterrichtet wird. Roar ist es ein echtes Anliegen seine Lebensweise anschaulich zu machen und zu zeigen und seine authentische Art und Weise machen unseren Ausflug sehr, sehr lohnenswert.
Nach einer Einführung ins samische Leben spannt Roar die Rentiere ein und auf geht es zur Schlittenfahrt. Pro Schlitten gehen sich zwei Teilnehmer aus und die Fahrt ist im Rentiertempo – gemütlich und langsam. Dafür können die Tiere sehr weite Strecken zurücklegen. Seine Herde zum Beispiel bei jedem „Almauftrieb“ um die 600 km.
In der Mitte unserer Tour überqueren wir einen gefrorenen See, was wir erst bemerken als unserer Tiere ins Rutschen kommen. Wir steigen ab, und gehen das kurze Stück über das meterdicke Eis. Danach geht es wieder am Schlitten zurück zum Camp. Dort erwartet uns noch eine warme Mahlzeit im Lavvu, dem traditionellen Samenzelt. Es gibt guten Lammeintopf mit Brot und danach noch eine norwegische Süßigkeit: ein ganz dünner Teig mit Zimt und einer Art Marmelade. Schmeckt im ersten Moment etwas wie nicht gebackener Apfelstrudel, ist aber nicht schlecht.
Danach geht es wieder zurück nach Tromsö, wo wir uns noch mit Domenik und Marcel zum Abendessen treffen. Wir gehen gleich ins Egon, dem Restaurant des Thon Hotels gegenüber und essen ein gutes Steak. Den Abend beschließen wir dann noch mit einem Drink in der Train Bar, deren Einrichtung aus vielen Zugsachen bestehen und echt witzig ist.
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