Morgentliche Kanufahrt Donauauen

Österreich, Reisen

Reisezeit: August 2016

Bereits seit einigen Wochen hatte ich vor, diesen Sommer einen Ausflug in einen der vielen österreichischen Nationalparks zu machen. Vergangene Woche war es endlich so weit: ich hatte mich für eine Kanutour im Nationalpark Donau-Auen angemeldet. Ein Ausflug der mich natürlich von der Natur her reizte, aber auch durch die geschichtliche Entwicklung des Nationalparks. Vor wenigen Jahrzehnten war hier noch ein Staudamm geplant und erst Bürgerproteste, die über längere Zeit stattfanden, konnten den Bau des Kraftwerks verhindern. Es war eine der ersten großen Naturschutzbewegungen mit zivilem Widerstand und die Polizei und Behörden waren überrascht und anfangs etwas überfordert mit der Situation. Laut den Erzählungen unserer Guides geht auf Hainburg auch die Gründung der Spezialeinheiten wie der Cobra zurück.

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Sonnenaufgang mit Windpark in NÖ

Als um 4:00 Uhr früh der Wecker klingelte, fragte ich mich zwar kurz, ob diese Tour so eine gute Idee war, aber nach dem Frühstück waren die Zweifel verschwunden. Auf dem Weg nach Stopfenreuth – wo der Treffpunkt für die Tour war – konnte ich einen genialen Sonnenaufgang und leere Straßen genießen.
Der Name Stopfenreuth geht übrigens auf die Reuth – eine Flußbiegung zurück, hinter der man eine Versorgungsstation hatte: sich also im wahrsten Sinne des Wortes den Magen vollstopfen konnte.

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Beim Treffpunkt für die Kanutour erwartete uns um 6:00 Uhr schon Rosemarie; ihr Kollege war mit dem zweiten Boot bereits an der Einstiegsstelle. Wir gingen gemütlich die paar hundert Meter von Parkplatz zur Abfahrsstelle und nahmen jeweils zu neunt plus Guide in den Booten Platz.

Wir paddelten nur wenig, ließen uns die meiste Zeit am Stopfenreuther Arm der Au treiben und ließen

Ein abgestorbener Baum bietet einer Sumpfschildkröte den perfekten Platz zum Aufwärmen.

Ein abgestorbener Baum bietet einer Sumpfschildkröte den perfekten Platz zum Aufwärmen.

uns im gemütlichen Tempo auf die Natur rund um uns ein. Unsere Guides erklärten uns immer wieder mit leiser Stimme die Dinge, die wir sahen und machten uns auf die eine oder andere Naturschönheit aufmerksam.
So beobachteten und hörten wir Spechte, Bienentöter, Eisvögel, Schwarzmilane und sogar einen jungen Kuckuck und Fischadler. Am Ufer gab es viele Wildschweinspuren sowie Eingänge zu Biberbauten. Am Retourweg entdeckten wir sogar zwei Sumpfschildkröten, die sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen ließen. Diese waren in der Region bereits ausgestorben und siedeln sich jetzt wieder an.

Die gesamte Tour dauert ca. 3 Stunden und wird am Morgen und am Abend angeboten. Da sich die Au mit den Jahreszeiten verändert, kann man diesen Ausflug ruhig öfter manchen und immer wieder etwas Neues entdecken.

Baumstamm der schon von einigen Spechten durchsucht wurde.

Für mich hat sich das frühe Aufstehen an diesem Tag auf jeden Fall gelohnt und es war wohl nicht das letzte Mal, dass ich in den den Donauauen im Kanu gesessen bin.
Für alle die jetzt auch Lust auf den Ausflug bekommen haben: eine Anmeldung mindestens 3 Tage im Voraus ist unbedingt erforderlich. Gerade im Sommer ist eine frühere Reservierung empfohlen, da die Plätze mitunter schnell vergeben sind. Es wird davon abgeraten auf gut Glück hinzufahren und zu hoffen, dass man noch einen Platz ergattert.

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