Dublin
Nachdem ich Ende März 2015 für 2 Tage auf einem tollen Digital-Meeting von Ärzte ohne Grenzen in London war, hängte ich mit einer Freundin 10 Tage Urlaub in Irland an. Immerhin war diese Insel nach England, Schottland und Island noch ein weißer Flecken auf meiner Landkarte.
Die ersten zwei Tage verbrachten wir in Dublin, unsere Unterkunft war das zentrale Pillar Guesthouse (nur online buchbar). Bei einem ersten Stadtspaziergang zeigte sich die Stadt gleich von ihrer charmanten Seite und bot viele Fotomotive und auch ein paar Caches.
Selbstverständlich besuchten wir auch das Trinity College mit ihrem berühmten Long Room. Eine alte Bibliothek, die früher das Landesarchiv war. Wer mich kennt, weiß wie sehr mich solche Räume beeindrucken. Die Universität kann aber noch mit mehr punkten: zum Einen ist hier das Book of Kells, das älteste Buch der Insel ausgestellt. Zum Anderen hatte sie viele bekannte Absolventen wie: Samuel Beckett, Bram Stoker, Oscar Wilde,….
Wenn man in Dublin ist sollte auch ein Besuch in der alten Jameson Destillery eingeplant werden. Zwar wird der Wiskey mittlerweile in der Nähe von Cork produziert, aber die alte Fabrik wurde in ein sehenswertes Museum verwandelt, in dem man einiges über die Herstellung dieser nationalen Köstlichkeit erfährt. An der Bar gibt es interessante Wiskey Cocktails und eine Verkostung (von schottischem, irischen und amerikanischen Wiskey in direkten Vergleich) wird auch geboten.
Die obligatorische Hop on-Hop off Tour haben wir auch gemacht, mit Live Kommentar. War sehr lustig, da der Busfahrer auch irische Volkslieder sang. Zu verstehen war er allerdings fast nicht. Am Nachmittag wollten wir das vom National Heritage verwaltete Gefängnis von Dublin besuchen, hier muss man allerdings vorab Karten reservieren, daher kamen wir zu keinen Fotos hinter schwedischen Gardinen.
Bei der Abendunterhaltung in Dublin habe ich einige recht unterschiedliche Tipps:
Kulinarisch sollte man sich die besten Fish&Chips der Stadt im Beshoff’s gönnen. Wer es gern sportlich mag ist im Living Room – einer großen Sportbar mit Billard und super Außenbereich – richtig. Und als typisch irisches Pub lernte ich die Confession Box kennen, inklusive den Live-Musikern und mitsingenden Gästen. Aber ganz ehrlich: jedes Pub in dem ich war, ist einen Besuch wert!
Die Küstenfahrt
Cork
Wir starten unsere Landeserkundung in Cork , der zweitgrößten Stadt Irlands. Auf der Fahrt sahen wir viel grüne Wiesen, entweder mit Schafen oder mit Kühen darauf, umsäumt von Hecken die genau um die paar Zentimeter zu hoch waren um gut zu sehen oder tolle Fotos zu machen. Die Abschnitte an der Küste waren besonders sehenswert und dank Parkbuchten und Zufahrten auch gut sichtbar. Cork selbst ist ein eher modernes Städchen mit Atmosphäre und vielen Einkaufsmöglichkeiten. Der Stadtkern liegt auf einer kleinen Insel. Wir besuchten auch den English Market in Cork – ein Muss, wenn man dort ist. Es handelt sich um eine Markthalle in einem Ziegelbau. Im Erdgeschoss ist der Lebensmittelmarkt mit all seínen Ständen untergebracht. Im ersten Stock gibt es eine Galerie mit einem Café, von dem aus sich Menge unten gut beobachten läßt. Ach ja, an der Stelle sei erwähnt, dass Irland eine Nation der Teetrinker ist. Daher gibt es Tee günstig und in ausreichenden Mengen. Das zeigt sich im Supermarkt genauso (es gibt Packungen die reichen für den Durchschnittsösterreicher ein Jahr -für einen Iren wahrscheinlich ein Monat) wie in der Größe der Teetassen.
Gewohnt haben wir im Ambassador Hotel, so edel wie der Name vermuten läßt, allerdings duch eine Booking.com Angebot für uns das günstigste in der Gegend.
Blarney Castle
In Irland gibt es einige Dinge in unzähligem Ausmaß: Schafe, Pubs, Burgen und Befestigungsruinen und Kirchen, ach ja und Pubs.
Von Cork aus ging es weiter zum Blarney Castle. Dieses Schloss zeichnet sich dadurch aus, dass es noch sehr gut erhalten ist und eine wundervolle Parkanlage rundherum hat. Außerdem findet man hier den Blarney Stone, der jedem der ihn küsst Beredsamkeit verleihen soll. Früher sind dabei immer wieder Menschen von der Zinne in der sich der Stone befindet in den Tod gestürzt, mittelweile ist die Stelle gesichert. Da aber eine lange Menschenschlange auf dem Weg nach oben war, sparten wir uns das. Stattdessen erkundeten wir den Giftgarten und den verwunschenen Bereich des Parks mit Wunschtreppen. Geht man diese mit geschlossenen Augen verkehrt herunter und wünscht sich dabei was, so geht dieser Wunsch in Erfüllung. Ich bin gespannt. Für Blarney Castle sollte man mindestens einen halben Tag einplanen um die Anlage genießen zu können.
Ring of Kerry
Unsere Route führte uns weiter zum Ring of Kerry – der bekanntesten Panoramastraße Irlands nahe der Küste. Wir hatten das Glück, dass wenig Verkehr war und wir die atemberaubende Aussicht in aller Ruhe genießen konnten. Da es auf der Route lag besuchten wir einen Ringwall, imposant mit einem Durchmesser von ca 30 Metern und einer Höhe von ca. 6 Metern. Ach hab ich schon erwähnt, dass es in Irland viele Schafe gibt? Ja? Hm. Und auch dass die alle bunte aufgesprayte Farbflecken haben, damit man weiß wem sie gehören? Eine grüne Wiese mit vielen, vielen Schafen mit rot, blau und grün besprühten Hintern…
Die Orte in Irland sind auch alle sehr bunt mit farbenfrohen Fassaden und meist nicht höher als einstöckig gebaut. Unsere Unterkunft war dieses Mal jedoch ein kleines freistehendes, gemütliches Häuschen mit einem sehr freundlichen Gastgeber: das Bunratty Grove
Rock of Cashel & Cahir Castle
Am nächsten Tag besuchten wir das nächste Castle: den Rock of Cashel, eine alte Zisterzienser-Klosteranlage mit einem kleinen Friedhof mit den typischen Steinkreuzen davor. Es war windig und saukalt aber ein imposanter Eindruck. Und um die Sache abzurunden enterten wir danach gleich die königliche Residenz in der Nähe: das Cahir Castle. Bei beiden Befestigungen gab es infomative Kurzfilme die die bewegte Geschichte Irlands gut zusammenfassten. Und da an jedem ersten Mittwoch im Monat die Museen gratis Eintritt haben, kamen wir gratis rein – am 1. April.
In Bunratty gibt es nicht viele Lokale, aber die beiden an der Hauptkreuzung sind beide zu empfehlen: das „Clarkes Country Pub“ ist bodenständig und günstig. Das „Gallaghers of Bunratty“ ist ein gehobenes Fischlokal (Preis-Leistung könnte hier etwas besser sein).
Cliffs of Moher & Doolin, Burren Nationalpark
Die Reise geht weiter in den Westen des Landes. Nach all der grünen Landschaft bringt eine Küste wieder Abwechslung, denn wir fahren zu den Cliffs of Moher und machten in Doolin eine Bootstour mit so einem kleinen Touristenkutter auf etwas unruhiger See gemeinsame mit einer asiatische Reisegruppe. Die Iren rühmen sich hier mit einigen der mächtigsten Steilklippen Europas, die bis zu 200 Meter in die Höhe ragen. Obwohl ich sie imposant finde, zu den beeindruckensten gehören sie für mich nicht. Allein schon die Fjorde Skandinaviens finde ich massiver. Aber die Cliffs of Moher haben es zu filmischen Ruhm gebracht, da eine Szene von Harry Potter hier spielt.
Außerdem besuchten wir auch die Höhle von Doolin, bekannt für ihren Stalaktiten. Ja es ist wirklich nur einer der da von der Decke hängt, aber dieser hat dafür eine Länge von 7 Metern, was ihn zu einem der größten in Europa macht. Das Verbreitern des Eingangs in die Höhle wurde in den 1940ern händisch gemacht: ca. 100m pro Jahr.
Doolin und die Cliffs of Moher liegen übrigens mitten im Burren Nationalpark. Diese eher abgeschliffene Felsenküste blüht im Frühsommer ähnlich farbenprächtig wie unsere Almen in Österreich. Dafür waren wir zwar zu früh, aber einen Cache hielt der Burren für uns bereit. Auf dem Weg dorthin hatten wir dann noch einen landestypischen Stau, da vor uns ein Kuhhirt seine Herde zur Weide trieb, auf der Gegenseite kam uns ein Bus entgegen der natürlich auch stehen bleiben musste.
Unser Lager für die Nacht schlagen wir in Murphys Hotel in Tuppercurry auf.
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Ein Urlaub in Irland erinnert landschaftlich stark an Österreich. Allerdings gibt es imposante Burgen wie den Rock of Cashel, einen verwunschenen Garten und natürlich die Jameson Destillerie.
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