Mit dem Hausboot in der Bretagne unterwegs

Frankreich

Reisezeit: Oktober 2019

Im September 2019 machte ich mit Freunden eine Hausboottour in der Bretagne in Nordfrankreich. Wir buchten wie beim ersten Mal – da waren wir im Süden – über Locaboat. Unser Boot war die Pinchette 1180 und bot gemütlich Platz für uns fünf. Schon bei der Abfahrt in St. Martin genossen wir Frankreich in volle Zügen: bei gutem Moules frites, mit Cider und Portwein. Das “leben wie Gott in Frankreich” soll schließlich nicht zu kurz kommen.

Die Tour startete in St. Martin-sur-Oust und am Ende der Woche landeten wir in St. Germain-sur-Ille. Mit nur ca. 20 Schleusen war diese Fahrt um einiges entspannter als jene im Süden und es war auch auf den Flüssen und Kanälen weniger los. Allerdings gab es wenige Einkaufmöglichkeiten bei den Schleusen.

Der erste Ausflug auf unserer Bootstour auf dem Flüsschen Aff machten wir in Gacilly, einem kleinen Städtchen das sich recht herausgeputzt hat. Es leben viele Künstler und Handwerker hier, was man auch im Warenangebot merkt. Übrigens liegt hier auch der Stammsitz von Yves Rocher. Da wir gerade zur Mittagszeit dort waren, wimmelte es nur so vor Touristen. Aber mit ein bisschen Glück ergatterten wir noch einen Platz in einem der vielen Restaurants und genossen die französische Küche.

Bei einem Stopp in Port-de-Roche fuhren wir mit den Rädern die paar Kilometer vom Hafen in Nachbardorf Langon. Dort stehen 28 Menhire nahe beieinander. Die Legende sagt, dass die Steine Mädchen darstellen, die lieber tanzten, als in die Kirche zu gehen. Als Strafe wurden sie versteinert. Dürfte schon lange her sein, denn mittlerweile sind die Steine deutlich kleiner als Menschen. Danach schauten wir uns noch die Kirche mit den vielen kleinen Türmchen an – nur um sicher zu gehen, dass uns nichts passierte 🙂 Und dann, eh klar, essen. Dieses Mal in einem kleinen bretonischen Bistro, das uns eine Variante des englischen Sheperds Pies als lokale Spezialität servierte.

Grasse
Georges du Verdon
Lac de Sainte Croix
Moustiers St. Marie
Lacoste
Oppede le Vieux
Pont du Julien
Roussillion
Orange
Avignon
Pont du Gard
Anduze

Bambus-Park bei Anduze

Paris
Lyon
Montpellier
Nimes
Chartres
Carcarsonne
Straßburg
Calais
Bretagne und Großbritannien

Der Ärmelkanal liegt zwischen Großbritannien und der Bretagne, dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Regionen:

  • Beide waren von den Kelten geprägt
  • Auch in der Bretagne wurde Dudelsack gespielt, dort wird das Instrument Biniou genannt
  • Das Bretonische gehört zum keltischen Ast der indogermanischen Sprache, so wie walisisch.
    (Irisch und Schottisch-gälisch gehören zum andern Zweig)
  • Merlins Grab liegt anscheinend in der Bretangne (das war der Haus- und Hof Zauberer von Konig Arthus)

In Bourg des Comptes machten wir auch Halt, schlenderten durch das Städtchen, gingen einkaufen (der Supermarkt lieferte uns die Sachen zum Boot!) Um nicht hungrig zu werden, gönnten wir uns eine formidable Crepe am Kirchplatz. Pont-Réan dagegen verwöhnte uns mit guten Moules Frites. In der Nähe kamen wir auch an der alten Mühle von Le Boel vorbei. Die schöne Anlage ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel.

Rennes, die Hauptstadt der Bretagne, ist sicherlich einen Besuch wert. Viele schöne Gebäude und die Kathedrale laden zum flanieren ein, die Cafes und Bistros locken mit Köstlichkeiten und die Shops dazwischen machen neugierig. Vor allem die alten Fachwerkhäuser verleihen der Innenstadt einen eigenen Charme. Für eine betriebsame Atmosphäre haben bei unserem Besuch auch zahlreiche Fußball-Fans geführt, da in Rennes am Abend ein Match war.

Geendet hat unsere Tour etwas nördlich von Betton. In Betton hatten wir zu Mittag ein köstliches Abschlussessen im Restaurant „Du Sud à l’Ouest“. Das war gut so, denn unser Zielhafen war an einer Stelle , wo es – wieder mal – rund herum kein Restaurant gab. Aber auch ok, denn guten Käse, Baguette, Rotwein und Cidre bekommt man in Frankreich nämlich wirklich überall!

Die Hausbootfahrt war wieder eine Woche Entspannung pur. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 6-8km/h und dieses Tempo übernimmt irgendwie auch die Seele. Rund um einen ist nur Natur, sonst nichts, schon gar kein Stress. Aus diesen Gründen kann ich so einen Urlaub empfehlen.
Wie man aber schon beim Bericht oben sieht, ist es dafür kein hoch-kultureller Urlaub, während dem man täglich 3 Museen besucht.

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