Der Norden Myanmars

Myanmar, Reisen

Reisezeit: März 2016

Den Norden Myanmars bereisten wir von 5.3. bis 18.3.2016. Die Hauptpunkte auf unserer Route waren: Mandalay, Monywa, Amarapura, Bagan und am Schluss eine Woche am Ngapali Beach.

 

Mandalay

Mandalay war mir von früher als Name zwar ein Begriff, aber außer Exotik konnte ich nicht viel damit verbinden. Das wird auch so bleiben, denn für mich hat Yangon viel mehr Reiz und Atmosphäre. Mandalay ist quadratisch aufgebaut und leicht zu überblicken, allerdings sind die Distanzen größer als man vermuten würde. Ein Moped mit Fahrer zu mieten ist ratsam.

Unser erster Besuch galt der Mahamudi Pagode. Deren Buddha wird seit Jahrzehnten von gläubigen Männern mit Goldplättchen beklebt und ist mittlerweile so dick, dass man einige Umrisse gar nicht mehr erkennt.

Yangon
Dala
Twantay
Kyaiktiyo
Hpa-an
Mawlamaing
Mandalay
Paleik In
Amarapura
Tempelanlage von Bagan
Mount Popa
Monywa

Am Nachmittag haben wir eine Blattgold-Produktionsstätte besucht. In Mandalay werden alle Goldplättchen des Landes in Handarbeit hergestellt. Dazu schlagen kräftige Männer mit einem 3kg Hammer insgesamt sechs Stunden auf das Gold ein. Die entstendenden Blätter sind so dünn, dass sie bei einem Atemzug davonfliegen. Diese schweißtreibende Arbeit bedeutet natürlich ganz viel gutes Karma für die nächste Wiedergeburt. Im Hinterzimmer sitzen einige Frauen, die das Gold in Plättchen schneiden, Bambus dazwischen legen und 100er Stapeln machen.

Zum Tagesausklang gönnten wir uns eine 45minütige traditionelle Massage.

Monywa

Am nächsten Tag fuhren wir nach Monywa, dort in der Nähe befindet sich nämlich der größte stehende Buddha der Welt (mit Sockel gemessen). Er ist 120 Meter hoch und ragt eindrucksvoll aus der ansonsten recht flachen Landschaft. Auch in diesem Buddha befindet sich ein Museum zu Buddhas Leben. Gleich in Blickweite sitzt und liegt auch noch ein größerer Buddha.

Und etwas vor dem Kloster liegt ein Buddhagarten. Kann man sich wie einen Friedhof vorstellen, nur stehen anstatt der Grabsteine lauter gleiche Buddhafiguren unter Bodhi-Bäumen in der Wiese.

Eine der Stupas auf dem Gelände ist innen begehbar und von ihren Fenstern aus hat man einen guten Blick auf die Sehenswürdigkeiten. Außerdem kann man außen am 2m breiten Sims rundherumgehen.

Am Weg zurück zeigte uns unser Fahrer JoJo noch die Sambuddhe-Pagode. Und wenn ich dachte, ich hätte bisher viele Buddhas gesehen, sah ich jetzt, dass ich mich getäuscht hatte. Es geht noch mehr. In dieser Pagode befinden sich 512.028 Buddhafiguren in allen Grössen.

Auch das ist etwas, das man sich nur vorstellen kann, wenn man es selbst gesehen hat.

Amarapura

Den Sonnenuntergang haben wir in Amarapura an der U-Bein Brücke verbracht. Ein Denkmal, denn es ist die längste original erhaltene Teakholzbrücke der Welt. Ein viel beachtetes Fotomotiv, wenn bei Sonnenaufgang oder -untergang die Mönche darüber spazieren. Allerdings auch eine echte Sehenswürdigkeit, die auch von Pauschalreisen angefahren wird und busweise Touristen bringt (weiße Touristen, die asiatischen fallen nicht so auf). Die Brücke selbst ist schön und auch ein netter Sonnenuntergangsplatz, am Boden vor der Brücke liegt aber viel Müll.

Paleik

Der letzte Tag in Mandalay war wieder ein Ausflugstag. Es ging ins nahe Paleik, in dem Ort gibt es nämlich die 2-Schlangen-Pagode. Dort leben mittlerweile drei Phytons, die täglich vor Publikum gewaschen und gefüttert werden. Außerdem kann man die Schlangen angreifen. Es war ein Erlebnis die Schlangen und ihre Hüter zu beobachten, aber auch die asiatischen Touristen, die widerum uns beobachteten.

Mandalay

Am Rückweg besuchten wir in Mandalay die Kuthodaw Pagode, ein UNESCO Weltkulturerbe. Ihre Besonderheit ist, dass sie die Lehren Buddhas auf Steintafeln gemeisselt enthält. Jede Tafel hat ihr eigenes Steinhäuschen.

Zum Abschluß ging es noch in die Shwenandoaw Paya. Das ist der einzige noch erhaltene Teil des herrlichen Glaspalastes, der bei einem Brand und Unruhen zerstört wurde. Es ist ein großartiges Gebäude aus Teakholz, reich mit Schnitzerreihen verziert und großteils vergoldet. Wirklich schade, dass der Rest des Palastes zerstört wurde, es muss eine imposante Anlage gewesen sein. Für diese Paya zahlt man 10 USD Eintritt an die Regierung, aber Sie ist meiner Meinung nach wirklich sehenswert.

Unsere letzte Station in Mandalay war der Mandalay Hill, eine Hügel mit Kloster und Aussichtsplattform. Theoretisch könnte man von dort einen großartigen Weitblick geniessen, aber leider war es während unserer Reisezeit immer diesig. Die Erklärungen, was man sieht, gibt es nur in Myanmar-Schrift. Auf dem Weg hinauf konnten wir eine Gruppe asiatischer Touristen beobachten, die zum ersten Mal eine Rolltreppe benutzen. Es kam ihnen ganz schön ungeheuer vor und uns hat es köstlich unterhalten.

Bagan

Von Mandalay sind wir mit dem Boot 10 Stunden nach Bagan geschippert. Das Aussteigen am Zielort war interessant, da es keinen fixen Steg gab. Bei Ankunft eines Schiffes wurde einfach von den Männern einige Bretter genommen und schnell ein Konstrukt aufgestellt. Zum Motel ging es mit 1PS im Pferdewagen.

Den ersten Tag in Bagan verbrachten wir mit einem Tagesausflug. Zuerst besuchten wir einen Shop, der Zuckerpalmen zu Alkohol und Süßigkeiten verarbeitet. Daneben war eine Erdnussölpresse mit einem Ochsen, der den Mahlstein zieht.

Mount Popa

Der Mount Popa ist ein Vulkankegel der auch ein spirituelles Zentrum ist und auf dem ein Kloster steht. Am Fuß des Berges befindet sich allerdings ein Schrein der den Nat-Geistern, den früheren Naturgeistern, gewidmet ist. Vielleicht gibt es deshalb dort auch Affen. Diesen Ausflug machten wir gemeinsam mit Kathi aus Deuschland und Anna aus Tschechien.

Bagan

Zurück in Bagan war die größte Überraschung des Abends aber “Lucky”. Ein Einheimischer kam am Abend beim Motel vorbei und hatte einen 6 Wochen alten Bären im Schlepptau, mit dem ich spielen konnte. Total süß und vom Verhalten ähnlich wie ein Welpe. Sein Besitzer zieht ihn groß weil er seine Mutter verloren hat und setzt ihn als Erwachsener wieder aus. Angeblich ist es schon sein sechster Bär.

Am Abend gingen wir mit unseren neuen Bekannten noch ins nahe “Queens Restaurant” essen. Es war ein gelungener Abend und wir erfuhren einiges Neue über unsere Nachbarländer.

Der nächste Morgen verlangte einen Frühstart, denn es stand eine beeindruckende Ballonfahrt über die Ruinenanlagen von Old Bagan am Programm. In Old Bagan stehen viele aus Ziegelsteinen erbaute Tempel, die zum Teil vor vielen Jaharhunderten erbaut wurden. Ein Großteil wurde zwar leider bei einem Erdbeben zerstört, aber das meiste ist wieder restauriert. Die Fahrt war zu Sonnenaufgang und durch günstige Windbedingungen kamen wir wirklich quer über das Gebiet. Lea, unsere Pilotin war eine junge Schweizerin und wir genossen die Fahrt mit ihr. Vor allem da wir die einzigen zwei Gäste im Ballon waren, der Dritte der mitfuhr war selbst ein Pilot.

Die restlich Zeit in Bagan waren wir mit einem Elektro-Moped unterwegs. Zuerst fuhren wir zum Pier und mieteten uns ein Boot, das uns zu einem Höhlenkoster brachte. Ein “kühler” Ausflug zur Mittagszeit, allerdings gab es drei Kloster auf der Tour und zwei davon sind nur über schweißtreibende Stufen zu erreichen. Zur Belohnung gönnten wir uns am Abend eine Massage und echte italienische Holzofenpizza.

Tags darauf besuchten wir die Hauptpagode Shwe-zi-gon in Bagan. Dort durften auch wir Frauen Goldplättchen auf den Buddha kleben – machten wir natürlich postwendend.

Natürlich erkundeten wir Old Bagan mit unserem Moped auch zu ebene Erde. Da wir zu der Zeit schon ewas tempelmüde waren, haben wir uns auf die Hauptpunkte konzentriert und sonst eher die Atmosphäre auf uns wirken lassen. Besucht haben wir den Ananda-Temple, eine sehr hell gestaltete Anlage und im Kontrast dazu den dunklen Thut-byin-nyu Tempel. Von den Frauen die dort Sandbilder verkaufen, stammen auch unsere Souveniers. Danach folgte der Mingulu Zedi und der Shwe-san-daw Tempel, bei dem wir endlich unseren Geocache gefunden haben. Am Rückweg schauten wir uns noch den Nuth Laung Kyaung an, den einzigen Hindutempel in der Anlage. Dort trafen wir wieder auf Anna, mit der wir uns gemeinsam den Sonnenuntergang auf dem Ngakywenadawy Tempel ansahen. Seit diesem Jahr sind die Aussentreppen auf die Tempel bei fast allen gesperrt, da sie steil und ungesichert sind und es immer wieder Unfälle gab.
Auf dem Heimweg zum Motel kamen wir noch an einem Tempel vorbei, der innen mit Kerzen beleuchtet war. Als wir reinschauten, staunten wir nicht schlecht: es fanden gerade professionelle Fotoaufnahmen von einem jungen Mönch vor der Buddhastatue statt.

Ngapali Beach

Von Bagan aus flogen wir an den Ngapali Beach, wo wir eine Woche Strandurlaub gebucht hatten und eine Woche Traumurlaub bekamen. Unser Bungalow war dirket am Meer, die Strandliegen waren nur 20 Stück und dennoch nie alle belegt, die Obstfrauen und Kellerinnen mit den Cocktails kamen direkt an die Strandliege. Bei der Anlage dabei war ein gutes Restaurant, bei dem die ganze Speisekarte aus Meeresfrüchten bestand. Entlang des Standes gab es weiter gute Fischrestaurants. Wir ließen die Seele baumeln, gingen einmal schnorcheln und genossen das Leben.

Nach einer Woche flogen wir wieder nach Yangon zurück, wo wir die letzte Nacht verbrachten. Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir nochmal die Sule-Pagode, wo alles begann. Dann ging es um viele Erfahrungen reicher über Bangkok zurück nach Wien.

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