Nach Wittenberg haben wir noch auf einem Camping beim Schweriner See übernachtet. Tags darauf ging es dann über die Grenze und in das dritte Land unserer Tour: Dänemark.
Der Grenzübergang bei Flensburg stellt richtig schön ein Tor in den Norden dar: links hängen die EU und die deutsche Flagge, rechts die skaninavischen. Und diese Flaggen sieht man überall in Skandinavien. Die dänische Flagge heißt Dannebrog und hängt vor jedem Haus, auf jedem Camping, überall.
Ich habe mir Dänemark als ein sandiges, flaches Land vorgestellt. Weit gefehlt. Fast das ganze Gebiet ist sehr grün. Es gibt viele Äcker und Felder, vor allem Getreideanbau. Von den Skandinavischen Ländern habe ich mir immer die „Gebrauchsanweisung“ des Landes in Buchform mitgenommen. Darin las ich über Dänemark, dass die Fischerei nur noch einen kleinen Teil der Wirtschaft ausmacht. Allerdings haben die Dänen so viele Schweinefarmen mittlerweile, dass die Gülle ein Umweltproblem darstellt. Also alles anders als gedacht 🙂
In Dänemark geht alles gemächlicher zu, deutlich merkt man das am Verkehr: Überlandstrassen haben Tempolimit 80, auf den Autobahnen gilt mittlerweile schon 130 km/h. Jeder hält sich daran, es gibt keine Raser, überholt wird kaum.
Die Dänen, die wir getroffen haben, waren alle auffallend freundlich und hilfsbereit. Fast jeder kann hier oben ein paar Wörter deutsch und spricht uns auch auf deutsch an, sobald sie merken, dass das unsere Muttersprache ist. Wirklich gut können sie englisch – und zwar alle. Von dem her ist Dänemark ein gutes Land zum Reisen.
Das ganze Land wirkt malerisch. Wohl auch, weil es kaum hohe Gebäude gibt. 2-3 Stöcke ist schon hoch, die meisten Häuser sind ebenerdige Bungalows. Vieles ist in Backstein gebaut, die roten Ziegelhäuser verbreiten viel Charme.
Von der Lebensart ist mir aufgefallen, dass bei den Dänen die Generationen vorbildlich zusammenleben. An Kinder wird überall gedacht. Egal ob es die Kinder-Sanitäranlagen am Camping sind, eine Spielecke in den Kirchen oder auch ein Treppchen, beim Saft-Automaten, damit sich die Kleinen selbst nachholen können. Kinder sind überall dabei, jede Familie hat auch mindestens 2 Kinder. Für die ältere Generation gibt es überall Picknickecken (natürlich nicht nur für die Älteren), bei einigen Sehenswürdigkeiten gibt es e-Rollis zum Ausborgen. Diese Gefährte sind in Dänemark recht gut motorisiert, die Älteren sind damit flott unterwegs.
Als Haustiere sind Hunde recht beliebt. Und auch hier läßt man sich nicht lumpen. In fast jeder Stadt gibt es einen Hundewald, bei einigen Campings gab es eigene Hundewiesen und auf den Fähren gibt es auch ein Hundeeck.
Aber das wichtigste Transportmittel ist das Rad. Ich sags euch, an ein paar Kreuzungen fühlt man sich als Autofahrer wirklich als Eindringling. Alle fahren Rad. Meine Gebrauchsanweisung meinte treffend dazu: „Eine Integration in Dänemark ist ohne Rad unmöglich.“ Ich möchte da nicht widersprechen. Überall sind großzügige Radwege angelegt, sogar in einem Kreisverkehr haben wir einmal eine Radspur gesehen. Radeln ist hier nicht so anstrengend, da es eben ist. Ja eh, es geht halt auch immer der Wind.
Der zweite Volkssport ist Minigolfen 🙂 behaupte ich mal. Nahezu jeder Camping hat seine eigene kreativ gestaltete Minigolf-Anlage. Wir haben auch einmal eine Runde gespielt und dieser Parkours war eine Ritterwelt. Tischtennis-Tische habe ich auch schon ein paar gesehen, aber die nötige Windstille dazu noch nicht erlebt.
Sonnenuntergang ist so ca. um 21:30, 22:00 Uhr. Anders als bei uns wird es dann aber nicht dunkel, sondern die Dämmerung bleibt bis zwei, drei in der Früh. Dann wird es etwas dunkler bevor die Sonne gegen 4 wieder aufgeht. Daran haben wir uns schnell gewöhnt. Unsere Abendessenszeit ist so um 22 Uhr, schlafen gehen wir auch meist erst um 2 in der Früh. Bei fast nichts, was wir tun, benötigen wir die Stirnlampen. Ein batteriesparendes Land für uns, dieses Dänemark.
Das war jetzt mal ein erster Einblick. In den nächsten Berichen kommt dann mehr von Legoland, Aarhus und Skagen.
Berichte aus der Region
„Den Gamle By“ in Aarhus und danach Besuch auf Skagen
Ein Bericht über die Kulturhauptstadt Aarhus und den Ausflug zur nördlichsten Spitze Dänemarks.
Legoland – ein Paradies nicht nur für die Kleinen
Ein Besuch im Legoland ist der Traum vieler Kinder. Ich kann nur sagen, auch als Erwachsener hat man Spass dort.
Kurzbesuch in Kopenhagen
Ein Städtetrip übers Wochenende brachte mich nach Kopenhagen, der Hauptstadt der Radfahrer, dafür gibt es in der U-Bahn keinen Fahrer mehr. Beeidruckt hat mich der Freistaat Christiana. Und für Schlechtwetter ist das Aquarium Blue Planet immer eine gute Alternative.
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