Von St. Elena sind wir um 06:00 Uhr früh mit dem Public Bus losgefahren, um über Punta Arenas nach Jaco zu kommen. Jaco liegt ca. in der Mitte der Westküste und ist einer der wenigen Orte in Costa Rica, die eine Autovermietung haben.
Unser Bus war sehr günstig mit einem Preis von einem US-Dollar pro Person. Und wir hatten auch das Glück Sitzplätze für die knapp drei Stunden Fahrt zu bekommen. Entgegen unserer Erwartung teilten wir uns den Bus nicht mit Einheimischen, sondern ausschließlich mit Touristen. In der Früh war die lange Hose noch sehr angenehm, aber in Punta Arenas an der Küste war es wieder tropisch warm. Wir luden unsere Backpacks auf und gingen gute fünf Minuten von einem Busbahnhof zum nächsten, um nach Jaco weiterzufahren. (Viele Städte haben in Costa Rica mehr als einen Busbahnhof. Äußerst unlogisch!)
Im Public Bus nach Jaco sahen wir immer wieder Einheimische die auf den Weg zum Strand waren. Und dorthin gingen auch wir, gleich nachdem wir im Ready2Board einem Sufer-Hostel eingecheckt hatten. Der Stand war schön, das Wasser warm – einfach zu genießen.
Als Stadt kann Jaco nicht so viel. Es ist sehr touristisch, überlaufen von Amerikanern und die Hauptstraße besteht aus Supermärkten, Restaurants und Souvenirshops. Wer einen Cocktail trinken möchte, dem kann ich das Open-Air Einkaufszentrum in der Stadt empfehlen.
Am nächsten Morgen holten wir unser Auto ab. Eine Freude wieder so unabhängig zu sein. Wir nutzen zwei Tage für einen Abstecher nach Uvita, ins Flutterby Hostel. Durch seinen Umweltschutzansatz ist es eines der interessantesten Hostels, die ich bisher gesehen habe. Keine 10 Minuten geht man vom Hostel zum Strand, der wieder naturbelassen und nicht überlaufen ist. In der Gegend rund um Uvita haben wir uns einmal ins Kühle begeben: es gibt eine kleine Badestelle zwischen den Felsen, im Schatten inklusive einer Felsenrutsche: die Catarates Verdes. Es war wunderschön dort die Seele baumeln zu lassen. Am Nachmittag schnappten wir uns ein Boogie-Board und gingen mit den Wellen spielen. Übrigens wird die Buch vor Uvita Walfischflosse genannt, da bei Ebbe ein Sandstreifen erscheint, der genauso aussieht.
Von Uvita fuhren wir weiter in den Süden nach Sierpe. Dabei haben wir auch einen costa-ricanischen Geocache mitgenommen. Sierpe ist ein Miniort mit ein paar Häusern und nicht gerade sehenswert, aber von hier gehen die Boote auf die Halbinsel Osa, unser nächstes Ziel. Wir hatten eine Hütte mitten im Dschungel mit Terrasse vorgebucht, zu Fuß etwa 30 Minuten vom Ortszentrum Drake Bay entfernt, der nächsten Einkaufsmöglickeit. Hier blieben wir wieder ein paar Nächte und genossen es mitten in der Natur zu sein. Auch wenn wir ein paar tierische Besucher in der Hütte hatten: einen Skorpion, einen Tausendfüssler und eine Riesen-Kakerlake. Von der Hütter führte ein kleiner Weg hinunter zu einem Sandstrand mit Hängematten, den wir die meiste Zeit für uns alleine hatten. Ach, kann das Leben schön sein.
Auf Osa waren wir einmal schnorcheln. Es war ein Erlebnis, denn das Meer ist hier viel bunter und fischreicher als in Myanmar, wo ich das letzte Mal schnorcheln war. Wir haben unter anderem einen großen Fischschwarm, Meeresschildkröte, Riffhaie und eine Seeschlange gesehen. Nach dem Schnorcheln gabs noch ein Picknick am Strand. Wir ließen uns danach in Drake Bay absetzen um zu bezahlen, gingen einen Cocktail trinken und spazierten danach nach Hause. So geübt wie wir jetzt im Tiere schauen schon waren, sahen wir auch alleine schon den einen oder anderen tierischen Bewohner auf dem Weg.
Ein Highlight in Osa war auch der Mitarbeiter unseres Gastgebers, Victor. Er erzählte uns an den Abenden viel über Land und Leute und zeigt uns so auch eine andere Seite als die touristische von Costa Rica.
Am Tag unserer Abreise fuhren wir wieder nach Sierpe zurück. Der Ort liegt mitten im Mangrovengebiet, das war es klar, dass wir auch hier eine Tour machten. Wir erwarteten uns nicht sehr viel und waren angenehm überrascht: Wir waren nur 6 Gäste auf einem kleinen Boot mit einem alten Kapitän und einer jungen Führerin. Die Tour wurde ein voller Erfolg, sogar die beiden Einheimischen waren am Ende erstaunt, wie viele Tiere wir gesehen haben: Kaimane, Squirrel-Affen (die einzigen, die den Schwanz nicht zum Klettern hernehmen), Kapuziner-Affen (die Mafia Costa Ricas), eine Waschbären Familie, Brüllaffen (die versuchten, lauter als unser Boot zu sein), viele Vögel wie Reiher, die Neun-Farben-Ente, rote Aras,…
Unsere nächste Etappe war auch speziell: wir fuhren von Westen nach Osten einen Teil der Panamericana entlang. Und zwar ist das jener Abschnitt, in dem die höchste Erhebung der Fernstraße liegt. Die Straßenverhältnisse waren besser als nach dem Lesen des Reiseführers erwartet: alles asphaltiert und zum Teil hat kurvige Passstraßen. Wir fuhren mit einer groben Richtung, aber sonst eher ins Blaue hinein und landeten in San Gerado de Dota. Dieser Ort liegt genau zwischen zwei Nationalparks und ist ein El Dorado für Vogelbeobachter. Hier gibt es unter anderem auch noch den seltenen Quezal. Wir hatten Glück und das Ressort am Talende hatte noch Zimmer frei. Es war ein großes privates Ressort, wunderschön angelegt und etwas luxuriös.
Wir blieben zwei Nächte und spazierten einen der drei angelegten Wege durch das Reservat entlang. Zwar haben wir viele Vögel gehört, aber gesehen haben wir „nur“ grüne Papageien. Mit Führung hätten wir wahrscheinlich mehr gesehen, aber wir waren schon etwas gesättigt mit Vogelbeobachtung. J Der Quezal sieht man hier übrigens auch nur mit Glück.
Von San Gerado ging es weiter nach Turrialba, wo wir einen Zwischenstopp mit Übernachtung machten. Die Strecke nach Puerto Viejo wird sonst recht lang. Auf dem Weg kamen wir auch an einer der wenigen Ruinen des Landes vorbei – eine Kirche in Ujarras. Rund herum liegt ein kleiner Park, der gerade am Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen zum Picknicken ist. Turrialba ist en größerer Ort mit südlichem Flair, touristisch nichts Besonderes, aber nett. Von hier aus werden auch Rafting-Touren angeboten.
Tags darauf ging die Reise weiter: über Squirres – wo sonst – fuhren wir nach Limon. Es war unter der Woche und entsprechend viele LKWs waren unterwegs. In Limon ist auch ein großer Hafen des Landes, von dem aus Güter verschifft werden. Die Fahrt nach Osten ging daher stetig aber langsam voran, denn Überholen ist bei den kurvigen Straßen nicht immer möglich. Am Nachmittag erreichten wir Puerto Viejo, das letzte Ziel unserer Reise.
Puerto Viejo ist ein Strandort mit karibischem Flair. Das Leben spielt sich auf der Straße ab, überall findet man Restaurants, Cocktailbars und Souvenir-Shops, dennoch hat der Ort Flair. Ein Lokaltipp ist das „Solo Bueno“ nahe dem Selina Hostel, ich habe selten noch so gut gegessen. Das passte uns sehr gut, denn die letzten Tage wollten wir faul am Strand verbringen. Direkt in Puerto Viejo sind vor dem Strand viele Riffe, aber man findet trotzdem immer eine Stelle zum Reingehen. Zweimal sind wir in den verschlafenen Nachbarort Manzanillo gefahren, dort gibt es angeblich den besten Hummer des Landes. Manzanillo ist einen Abstecher wert, da es so klein und scheinbar in der Zeit stecken geblieben ist. Einer dieser Ausflüge war übrigens am einzigen Regentag, den wir in diesen vier Wochen hatten. Tropischer Regen hat auch was Eigenes, Schönes, denn wenn es regnet, dann richtig. Einmal wollten wir noch schnorcheln gehen, weil es hier unter Wasser noch bunter sein soll. Es liegt nämlich ein Korallenschutzgebiet vor der Küste, aber leider ist das sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Das war’s. Vier Wochen Costa Rica sind vorbei.
Es war ein toller Urlaub mit viel Natur und Entspannung. Jedem und jeder, die gerne draußen ist, kann ich das Land empfehlen. Es ist einfach in Costa Rica zu reisen und die meisten Gebiete sind sehr sicher. Das touristische Angebot ist gut ausgebaut, das Preisniveau liegt ca. bei dem in Mitteleuropa.
Für mich sind 3-4 Wochen ausreichend um das Land wirklich ausgiebig kennen zu lernen.
Berichte aus der Region
St. Elena in der nördlichen Mitte
Am Ende der Tour querten wir das Land einmal: Jaco, Uvita, die Halbinsel Osa, San Gerado de Dota, Turrialba, Porto Viejo und Manzanillo lagen dabei auf der Strecke.
Tortuguero im Nordosten
Tortuguero ist ein karibischer Aussteiger-Ort inmitten unerührter Natur.
Von West nach Ost
Am Ende der Tour querten wir das Land einmal: Jaco, Uvita, die Halbinsel Osa, San Gerado de Dota, Turrialba, Porto Viejo und Manzanillo lagen dabei auf der Strecke.
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