La Fortuna im Nordwesten

Costa Rica

Reisezeit: Mai 2018

Der Reisetag nach La Fortuna startete zu Mittag mit einer einstündigen Bootsfahrt durch den Dschungel um von Tortuguero weg zu kommen. Der Fluss war zum Teil so seicht, dass es für unsere zwei Bootsfahrer eine kleine Herausforderung war. In Parisma stiegen wir in einen Touri-Bus um, der uns – meist auf einer Schotterstraße – nach Squierres brachte. Bei dem kurzen Halt zum Umsteigen wollten wir uns kein Proviant kaufen, da nur Kreditkarten akzeptiert wurden. Die Gegend ist beliebt zum Raften, entsprechend viel los war auch bei der Umstiegs-Stelle. Der nächste Bus brachte uns über weitere Schotterstraßen, vorbei an Ananas-Plantagen nach La Fortuna, unserem Tagesziel. Wir hatten ein luxuriöses Zimmer mit Balkon im Backpackers Hostel und man ließ uns genau davor aussteigen.

Am nächsten Vormittag planten wir die kommenden Tage, um das Beste aus unserer Zeit zu machen. In dieser Region gibt es viele interessante Angebote und wir wollten von allem ein bisschen. La Fortuna selbst ist ein kleineres Städtchen, mit vielen Supermärken, Restaurant und Souvenirshops. In der Mitte ist ein großer, netter Park. Für uns nach Tortuguero etwas viel Zivilisation im ersten Moment.

Begonnen haben wir mit einem nicht geführten Spaziergang durch den Duana Ecological Park, ein kleines privates Ressort außerhalb von La Fortuna. Wir bekamen den Plan in die Hand gedrückt, und los ging‘s. Gleich am Anfang haben wir einen fressenden Tucan gesehen! Beim Weitergehen entdeckten wir noch recht komische, behäbige Vögel mit breiten Schnäbeln auf den Bäumen. Wir kamen am Teich mit Kaiman vorbei und am Weg ins Schmetterlingszelt an einer Aufzuchtstation für die Falter. Im Netzzelt flogen wirklich viele unterschiedliche, bunte Schmetterlinge herum, inmitten der tropischen Pflanzenpracht. Unter anderem auch einige Morpho-Falter, die sind handtellergroß und größer und ihre Flügeloberseite schillert blau. Später kamen wir noch an einer großen Atta/Blattameisen-Straße vorbei. Ich war fasziniert! Und es lief uns ein Aguti über den Weg. Das ist ein Nager, der mit den Mehrschweinchen und Stachelschweinen verwandt ist, voll süß. Beim Zurückgehen zeigte uns ein französisches Pärchen noch ein Faultier auf einem Baum. Am Ende des Weges gab es eine Futterstation für die unzähligen Vögel. Dort sahen wir einen unserer ersten Kolibris.

San José
St. Elena
Tortugero
La Fortuna
Drake Bay
Halbinsel Osa
Sierpe
Squirres
San Geraldo de Dota
Puerto Viejo
Manzanillo
Jaco
Uvita
Turrialba

Die Hängebrücken von Monteverde haben wir uns am nächsten Tag angesehen. Dort waren wir wieder mit einem Guide unterwegs. Unsere Gruppe bestand nur aus sechs Leuten, zwei Amerikanern und zwei Kanadiern, alle vier schon etwas älter. Es wurde eine super Tour, mit interessanten Gesprächen über Reisen, Geschichte und Weltgeschehen. Schon am Weg zum Park sahen wir wieder ein Faultier.
Unser Guide war ein Volltreffer, er zeigte uns viel und erzählte interessante Fakten. Gleich am Eingang sahen wir einen Kolibri. Wusstet ihr, dass Kolibris sehr brutal sein können? Bei einem Kampf untereinander geht es immer um Leben und Tod und einer versucht dem anderen mit dem Schnabel das Auge auszustechen – was tödlich ist, denn der Schnabel ist lang und der Weg zum Hirn kurz. Die Natur ist kein Honigschlecken.
Auf dem Weg gibt es insgesamt ca. 20 Hängebrücken in verschiedenen Höhen. So spaziert man auch immer wieder unterschiedlich durch die Bäume und Pflanzen, und kann sogar auf die Baumkronen des Regenwaldes blicken.  Die längeren metallenen Brücken schwingen etwas, ist aber keinesfalls besorgniserregend.

Unser Guide zeigte uns eine Tarantel in ihrer Höhle, Fledermäuse in einer Höhle, eine Fledermaus auf einem Baumstamm, einen fliegenden Riesenkäfer (der Tarantelkäfer oder so. Wird so genannt, weil er sich tot stellt und wenn die Tarantel über ihm ist um ihn zu fressen, ersticht er sie. Und frisst zuerst nur die Beine, damit der Rest so lange wie möglich frisch bleibt.) , und am Ende eine kleine giftige Schlange. Von den Pflanzen haben wir den Brokkoli-Baum kennengelernt, den Penis-Baum und den Rasta-Baum – bei allen hat die Wuchsform mit dem Namen zu tun.

Am Nachmittag machten wir eine Doppel-Kakjak-Tour. Außer uns waren noch zwei weitere Paddler dabei und zirka zehn Personen die Raften gingen. Wie sich am Ende rausstellte, fuhren sie den gleichen Flusslauf wie wir, was mit Raften echt nichts zu tiun hatte. Fürs Kajak war es eine nette Strecke. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man sich so leise durch die Natur bewegen kann. Wir haben wieder einige Tiere gesehen: vielen Vögel, Brüllaffen, ein Faultier. Ein Highlight der Tour waren aber zwei Frauen aus Trinidad und Tobago die beim Raften dabei waren. Sie waren pure Lebenslust und sorgten für eine lustige Gruppenatmosphäre. Auf der Tour besuchten wir für eine Jause auch eine Familie, die noch in einem Haus der alten Bauweise lebten (kein Strom, kein Boden, Selbstversorger). Ich hatte das Gefühl, die Oma war nicht so glücklich, dass sie den Tourismus als Einnahmequelle haben.

Von La Fortuna ging unsere Reise weiter nach St. Helena, das mitten im Nebelwald liegt.

1 Kommentar

  1. Johanna Schmid

    Total interessant,nichts für Angsthasen.

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